Neues Buch zur Self-ID in Deutschland
Rezension über Eva Engelkens Publikation „Trans*innen? Nein, danke!“
Foto copy right: Eva Engelken
In ihrem Buch mit dem provokanten Titel „Trans*innen? Nein, danke!“ hat Eva Engelken den ganz und gar nicht bescheidenen Anspruch, Deutschland wachzurütteln und über das Ausmaß und die Gefahren der Transgenderideologie aufzuklären.
Frau Engelken ist Juristin, Bloggerin und Mitgründerin der Initiative Fairplay für Frauen. Sie ist außerdem aktives Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Seit 2020 beschäftigt sie sich kritisch mit dem Thema „Self-ID“, also der rechtlichen Selbstidentifikation von Geschlecht bzw. dem Konzept „Geschlechtsidentität“, welches nach den Wünschen der woken Agenda das objektiv feststellbare Geschlecht ersetzten soll.
Frau Engelken steigt in ihrem Sachbuch mit der Beschreibung der Perspektive einer Frau ein, die von heute auf morgen Zeugin davon wird, dass ihr Mann gerne „zur Entspannung“, das heißt zum sexuellen Vergnügen, Frauenkleider trägt und sich vorstellt, eine Frau zu sein. Das Leid dieser sogenannten Trans-Witwen ist in der Debatte zur Genderidentitätsideologie noch unterbelichtet, daher ist es lobenswert, dass Frau Engelken dies behutsam beleuchtet. Ähnlich mitfühlend nähert sie sich den Müttern, deren Töchter mit Beginn der Pubertät sagen, dass sie Jungen sind. Sie erwähnt die Tragik, dass genderideologie-affine PsychotherapeutInnen diese Kinder in ihrem Irrglauben, ein falsches Geschlecht zu haben, systemtreu bestärken und kritische Eltern das Damoklesschwert des Jugendamts über sich wähnen. Sie lässt die staatlichen Finanzspritzen an Transgender-Lobby-Organisationen nicht unerwähnt, denen die erfolgreiche Institutionalisierung der Transgenderdogmen im Gesundheitssystem, den Medien und dem gesellschaftlichen Diskurs mit zuzuschreiben sind. Und von Beginn an erinnert Frau Engelken uns LeserInnen daran, dass die Vorstellungen des Transgenderismus regressive Geschlechternormen widerspiegeln und reproduzieren. Eine Einsicht, die kritische Feministinnen im In- und Ausland seit Jahren unermüdlich wiederholen.
Frau Engelken fragt:
„Sind vorpubertäre Kinder in der Lage, abzuschätzen, was es bedeutet, sich die Brüste abnehmen zu lassen? Sind Jugendliche es, wenn Mediziner und Entwicklungspsychologen einstimmig sagen, dass das Gehirn erst mit 25 Jahren ausgereift ist?“
Natürlich sind sie es nicht. Und natürlich ist es ein Medizinskandal, dass diese Verbrechen state of the art der modernen „Gendermedizin“ sind. Die Autorin beschreibt schonungslos sämtliche medizinische Folgeschäden dieser Verstümmelungs-Eingriffe, die sie euphemistisch „körperangleichende Operationen“ nennt.
Ihr Kernanliegen ist es jedoch, über die Gefahren und die Frauenfeindlichkeit des von der Ampelregierung geplanten sogenannten Selbstbestimmungsgesetzes bzw. „Vielfaltgesetzes“ (Self-ID) aufzuklären. Dieses Gesetz soll es ohne bürokratische oder psychiatrische Hürden erlauben, das Geschlecht seiner Wahl rechtlich festlegen zu lassen. Bisher ist hierfür die - bereits lächerlich niedrige - Schwelle (Frau Engelken bezeichnet es als hohe Hürden) von zwei psychiatrischen Gefälligkeitsgutachten notwendig, in dem die „Ernsthaftigkeit“ dieser Entscheidung überprüft und bezeugt werden soll. Diese Gutachten müssen weder eine Diagnose beinhalten, noch können sie in irgendeiner Weise als objektiv oder wissenschaftlichen Standards entsprechend bezeichnet werden. Und wie sollten sie auch? Es ließe sich nicht belegen, dass sich ein psychischer Zustand oder die Überzeugung an ein Glaubenssystem nicht mehr ändern werden.
Frau Engelken nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die geplante Self-ID zu verurteilen. Sie schreckt auch nicht davor zurück, wiederholt auf ihren „blond-perrückten“ Parteikollegen Markus („Tessa“) Ganserer zu verweisen und an seinem Beispiel die Folgen dieses Gesetzes zu illustrieren. Dabei geht sie vor allem auf das Eindringen von Männern in Frauenschutzräumen, die Teilnahme von Männern im Frauensport und die Verzerrung von für die Politik relevante Statistiken, die durch eine Neudefinition von Geschlecht erfolgt, ein.
Frau Engelken hat bereits in ihrem Blog über die Strategien der Transgender-Lobby berichtet. In ihrem Buch kommt sie darauf zurück. Sie stellt die Rechercheergebnisse der US-Amerikanischen Radikalfeministin Jennifer Bilek zur Finanzstärke dieser als Menschenrechtsbewegung getarnten Industriekampagne zur Verfügung und ergänzt dies durch Referenzen an Kulte und Methoden zur Diffamierung von KritikerInnen. Die Autorin resümiert:
„Die Transideologie, die mit Millionen von Euro und Dollars massiv in Kitas, Schulen und Universitäten infiltriert wird, versucht, Kinder zu dem Glauben zu bekehren, ‚Transkinder‘ zu sein“.
Wie bereits andere Feministinnen vor allem im anglophonen Raum, setzt sie später die Indoktrinierung von Kindern mit dem Konzept des „Groomings“ (dem Vertrauensaufbau mit dem Ziel der späteren sexuellen Ausbeutung) durch pädokriminelle Täter gleich. Ein mutiger und in meinen Augen stimmiger Vergleich.
Auch wenn die Illustrationen des Buches selber irritierend auf hyperfeminine Frauenfiguren beschränkt sind - vielleicht bewusst, um zu provozieren? Sie kommentiert dies leider nicht im Buch - wichtig ist: Frau Engelken setzt die uns Frauen gesellschaftlich auferlegten Schönheitsnormen in einen Zusammenhang mit dem Phänomen Transgenderismus. Und sie kritisiert scharf die für das linke Parteienspektrum charakteristische und so fahrlässige Sicht auf Pornographie, Prostitution, Sexroboter und Mietmutterschaft.
„Ich möchte wissen, was es mit Männern macht, die sich auf die immer brutalere Erniedrigung von Frauen einen runterholen?“
fragt sie. Und spricht davon, wie sich die Praktiken von Transvestiten – im Neusprech „Transgender“ - in diese Thematik einreihen:
„Gegen dieses Problem hilft es wenig, wenn wir Männer, die die Gruppenvergewaltigung von Frauen als Sissification in ihre Rollenspiele einbauen, für ihr Frausein feiern. Wer sich an der Vorstellung, sexuell erniedrigt zu werden, berauscht, hat wenig Interesse daran, die Erniedrigungen zu beenden.“
Erfreulicherweise setzt die Autorin den Transgenderismus zur biophoben transhumanistischen Agenda in Bezug. Eine Verbindung, die selten erkannt und benannt wird. Und sie spricht den – von Radikalfeministinnen seit Langem gezogenen – Vergleich der Genderidentitätsmedizin mit rituellen Genitalverstümmelungen an Frauen aus:
„Wenn wir es zulassen, dass skrupellose Mediziner versuchen, aus der hocherogenen Vulva und Klitoris unserer jungen Mädchen mittels Hormonbehandlung einen Minipenis zu züchten, machen wir uns zu Mittäterinnen einer Kindeswohlgefährdung. Wenn wir gar zulassen, dass sie ihr einen Penis nachbauen, aus Hautlappen, die sie unseren Töchtern vom Arm geschält haben, sind wir keinen Deut besser als Mütter, die es hinnehmen, dass man ihren Töchtern mit einer schmutzigen Rasierklinge die Schamlippen abschabt.“
Diese drastische und klare Sprache ist notwendig und Frau Engelken benutzt sie durchweg. Sie spricht nicht von „Trans-Frauen“ oder „transidenten Männern“, wie so viele sich kritisch verstehende Feministinnen, sondern sie sagt schlicht „Männer, die gerne eine Frau wären“. Chapeau!
Das Verdienst dieses Buches ist es, für ein deutsches Publikum radikalfeministische Argumente über Transgenderismus in einer verständlichen und einfachen Sprache zugänglich zu machen, denn bisher findet sich die meiste kritische Literatur zu diesem Thema nur auf Englisch. Die Einbettung in die weiterhin andauernde Frauenbefreiungsbewegung und die Geschichte des Patriarchats ist konsequent und fördert das Verständnis über die Dimensionen dieses gesellschaftlichen Streitthemas.
Kritik
Meine Kritik formuliere ich aus einer radikalfeministischen Perspektive heraus. Es ist unklar, ob sich Frau Engelken als Radikalfeministin definiert. Das Buch wird dennoch als radikalfeministisch eingeordnet werden, eben weil es eine explizit feministische Kritik am Transgenderismus ist, welche hingegen im Queer- oder Liberalfeminismus nicht existent ist. Mir geht es bei meiner Kritik vor allem darum, die Debatte innerhalb der radikalfeministischen Bewegung zu beleben, die wir meinem Eindruck nach stärker brauchen.
Man könnte kritisieren, dass die Ergebnisse der Matriarchats- oder Matrifokalitätsforschung, wenn auch überzeugend, nicht als Gewissheit bezeichnet werden können, was die Autorin suggeriert. Es gibt selbst Radikalfeministinnen, die gut begründet nicht daran glauben, dass es Matriarchate gegeben hat. Eine Debatte über dieses Thema wäre wichtig.
In diesem Zusammenhang ist für mich die These der Autorin fragwürdig, dass „Gendernormen“ – gemeint sind Geschlechternormen – (von Männern?) erfunden wurden, um den Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat zu bewerkstelligen. Frau Engelken’s Fazit:
„Im Grunde ist die ganze Geschichte der Frauenbewegung nichts anderes als der seit Jahrtausenden geführte Kampf der Frauen, sich und ihren Körper vom Diktat einengender Gendernormen zu befreien“.
Die Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth beschreibt in ihren Büchern hingegen, wie strikt in matriarchalen Kulturen die Geschlechterrollen für Frauen und Männer ausgelegt waren. Und dies noch heute sind, wenn man sich zum Beispiel den matriarchal organisierten Stamm der Mosuo anschaut. Geschlechterstereotype haben durchaus eine frauenunterdrückende Funktion. Dies aber möglicherweise erst im Patriarchat, wenn man dem Gedanken folgt, dass es tatsächlich ein matriarchales Zeitalter gegeben hat. Und ist unser Kampf um Umsturz der männlichen Vorherrschaft nicht vielmehr ein Kampf um ein freies Leben, unsere körperliche Integrität und Freiheit vor Gewalt anstatt lediglich der Freiheit, keinen Geschlechterstereotypen entsprechen zu müssen?
Auch ließe sich darüber streiten, ob wir in westlichen Ländern wirklich von einer de-facto erreichten Frauenbefreiung sprechen können, was der Text nahelegt. Viel ist bei Frau Engelken von der angeblich erreichten sexuellen Selbstbestimmung der Frauen - gemeint ist vermutlich der Frauen im Westen - die Rede.
Die Sexualität ist überhaupt ein hoch gehängtes Thema im Buch.
„Lust am Sex ist von der Natur gewollt. Lust am Sex ist gut für die Natur und gut für Frauen“,
schreibt sie. Ich frage mich, wie dies auf Frauen wirkt, die sich aus destruktiven Beziehungen lösen möchten, es aber nicht schaffen, unter anderem aufgrund einer starken sexuellen Anziehung an ihren männlichen Partner. Oder wo hier die feministische Erkenntnis bleibt, dass Frauen im Patriarchat lernen, ihre eigene Unterdrückung in heterosexuellen Begegnungen zu erotisieren? Ganz zu schweigen von den Frauen, denen die Lust am Hetereosex aufgrund von pornoverseuchten Partnern vergangen ist. Sexualität mit evolutionsbiologischen Argumenten zu beschreiben, ist keine feministische Analyse und kann sich auf Frauen sogar kontraproduktiv auswirken.
Statt über eine vermeintlich pauschal gutzuheißende „Lust am Sex“ sollten wir über Heterosexualität als uns strukturell unterdrückende Institution sprechen. Ich würde sogar sagen, dass Heterosexualität die heilige Kuh des Patriarchats ist, nicht die monogame Kleinfamilie, wie Frau Engelken schreibt. Es wäre an dieser Stelle wichtig, die (Zwangs)Heterosexualität und Sexualität selber als sozial konstruiert und dadurch immer veränderbar zu beschreiben. Eine radikalfeministische Erkenntnis der zweiten Frauenbewegung. Dies ist etwas komplett anderes als die von Frau Engelken erwähnte wünschenswerte Female Choice, die als Theoriegebäude nicht ausreicht, um Heterosexualität zu analysieren und eine Frauenbefreiungsbewegung zu mobilisieren. Radikalfeministinnen wie Sheila Jeffreys betonen die Widerstandskraft, die darin liegt, sich von der Heterosexualität abzuwenden, die in ihren Augen Frauen im Patriarchat schwächt und ihre Unterdrückung aufrechterhält. Die starke aktuelle radikalfeministische Frauenbewegung in Südkorea nimmt sich diesen Ansatz offen zum Leitbild. Die 4B-Bewegung der jungen Feministinnen steht für die Regeln: keine Männer zu daten, sie nicht zu heiraten, keinen Sex mit ihnen zu haben und nicht schwanger zu werden. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist dies vielleicht unnatürlich und schlecht für Frauen. Aus radikalfeministischer sicher nicht.
Die häufigen Verweise auf die Evolutionsbiologie, immerhin eine Disziplin, die dadurch auffällt, soziale Unterschiede als biologisch gegeben darzustellen und den Status quo des Patriarchats zu rechtfertigen, machen dieses Buch paradoxerweise teilweise anschlussfähig für die Transgenderbewegung. Denn diese baut auf biologistische Argumente auf, wenn sie von angeblichen Männer- und Frauenhirnen fabuliert, die als Laune der Natur in einem „falschen Körper“ gefangen seien.
Auch der These im Buch, dass Männer, die vorgeben, Frauen zu sein und von uns fordern, dies auch vorzugeben, hiermit ein Imponiergehabe an den Tag legen, kann ich nicht folgen. Von keiner anderen Form von Männergewalt, und als solche lässt sich der Transgenderismus einordnen, käme man auf die Idee, dies zu behaupten.
Eine ungewöhnlich Argumentationslinie sind die Ausführungen der reproduktiven Vorgänge des weiblichen Körpers. Frau Engelken möchte hiermit zeigen, dass Frauen „einzigartig“ sind und Männer eben keine Frauen sein können. Was die Frage nahelegt, ob wir uns erst in die menschliche Biologie einarbeiten müssen, um sicher sein zu können, dass Männer eben immer Männer bleiben werden. Ich meine nein und dass diese Argumentationslinie den Gedanken eher bestärkt, dass dies eine komplizierte Materie sei, zu der sich am kompetentesten MedizinerInnen oder BiologInnen äußern könnten.
Der für mich wichtigste Kritikpunkt ist jedoch, dass die Autorin mehrfach deutlich macht, dass sie das Verächtlichmachen von Frauen durch Männer im Gewand der Transgendererzählung nicht gänzlich als schädlich für Frauen betrachtet, sondern nur unter bestimmten Bedingungen. Einerseits scheint es so, dass für sie der Einschluss der Männer in schützenswerte Frauenräume kein nennenswertes Problem darstellt, solange diese mittels des Transsexuellengesetzes (TSG), also mithilfe von psychiatrischen Gutachten, den weiblichen Geschlechtseintrag erhalten. Ansonsten würde man nicht von Missbrauch einer Self-ID sprechen. Was wäre aus radikalfeministischer Sicht denn ein frauenfreundlicher Ge-brauch der Self-ID oder ihres Vorgängers, des TSGs? Frau Engelken stellt fest:
„Wenn sich jeder Mann beim Standesamt zur Frau erklären kann […] werden Frauenförderung und Frauenbeauftragte überflüssig.“
Und wenn es nur ein paar Männer machen, ist es in Ordnung?
Andererseits stören die Autorin besonders diejenigen sich als Frauenkarikatur inszenierenden Männer, die „ein Nein nicht akzeptieren“, bzw. Feministinnen beschimpfen, welche sich gegen eine Self-ID äußern. Ich denke, die Messlatte liegt hier viel zu niedrig. Warum sollten wir das Verhalten von auch nur einem dieser Männer gutheißen, sei er im direkten Kontakt noch so nett und verständnisvoll? Auch er will auf unsere Toiletten. Auch er beleidigt uns durch seinen Auftritt. Sogar öffentlich. Auch er verbreitet die Erzählung der „echten Transsexuellen“, für die es spezielle frauenfeindliche Gesetze bedürfe.
Gegen Ende des Buches ruft Frau Engelken die Leserin schließlich zu einer neuen Frauenbewegung auf. Dabei mahnt sie, respektvoll zu sein anstatt wütend. Eine vertraut klingende Erwartungshaltung an Frauen. Dabei waren es gerade die wütenden und respektlosen Stellen in ihrem Buch, die ich als besonders wertvoll und lesenswert empfand. Eine feministische Bewegung braucht Wut als Grundlagen, nicht Respekt.
Abschließend sei betont: Trotz meiner Kritik halte ich das Buch für einen Meilenstein im feministischen Widerstand gegen die Genderidentitätsideologie. Ich empfehle es allen, die sich über den derzeitigen „Gender-Krieg“ in Deutschland einen Überblick verschaffen und in den Genuss der Perspektive einer Klartext sprechenden streitbaren Feministin und Wegbereiterin innerhalb der Grünen Partei kommen wollen.
Ich danke für diese ausführliche und anregende Rezension! Alleine über die Schnittmenge von Trans zu Transhumanismus hätte ich noch viel mehr schreiben können als in diese kleine Büchlein hineinpasste. Die Anregung bzw. der Hinweis, dass der Kern der patriarchalen Unterdrückung die Heterosexualität ist, nehme ich gerne auf, denn das klingt sehr einleuchtend. Wären die Menschen freier in ihrer Sexualität, wären sie nicht auf einen gegengeschlechtlichen Partner angewiesen, um ein erfülltes Sexualleben zu haben und möglicherweise würde viel Leid vermieden.
Was das TSG angeht: Da habe ich mich im Buch vielleicht nicht ganz klar genug ausgedrückt bzw. habe mich zu sehr auf die Abwehr des SelbstbestG konzentriert. Ich halte das TSG für nicht notwendig, und denke, man müsste es abschaffen. Den Schutz von Menschen, die gendernonkonform sind, kann man auch anders herstellen als durch ein Gesetz, das zur Verwirrung aller den Personenstandswechsel erlaubt. Wenn man einen Personenstandswechsel kategorisch ausschließt, muss man auch nicht die nicht zu beantwortende Frage lösen, ab wann ein geschlechtswechselwilliger Mensch denn genug dem anderen Geschlecht ähnelt, um das Recht zu besitzen, das andere Geschlecht sein zu dürfen.
Interessante und ausführliche Kritik. Vielen Dank! Ich finde die Debatte über die Widersprüche zwischen Patriarchats/Matrifokalitätsforschung / Verhaltensbiologie / menschl. Frühgeschichte und (lesbischem) Radikalfeminismus sehr interessant, da ich von ersterem in letzteres eingestiegen bin und noch nach Verbindungen suche. Ich habe teils das Gefühl, dass der Diskurs bewusst vermieden wird. Dabei könnten daraus sehr interessante Erkenntnisse entstehen, die eben nicht in einen platten Biologismus verfallen und zu oberflächlich in den Ergebnissen werden. Tatsächlich glaube ich, dass sich daraus sogar sehr fruchtbare Impulse entwickeln lassen. Daher finde ich es sehr gut, dass Du eine Debatte anregst.