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Oct 9, 2022Liked by Stefanie Bode

Ich danke für diese ausführliche und anregende Rezension! Alleine über die Schnittmenge von Trans zu Transhumanismus hätte ich noch viel mehr schreiben können als in diese kleine Büchlein hineinpasste. Die Anregung bzw. der Hinweis, dass der Kern der patriarchalen Unterdrückung die Heterosexualität ist, nehme ich gerne auf, denn das klingt sehr einleuchtend. Wären die Menschen freier in ihrer Sexualität, wären sie nicht auf einen gegengeschlechtlichen Partner angewiesen, um ein erfülltes Sexualleben zu haben und möglicherweise würde viel Leid vermieden.

Was das TSG angeht: Da habe ich mich im Buch vielleicht nicht ganz klar genug ausgedrückt bzw. habe mich zu sehr auf die Abwehr des SelbstbestG konzentriert. Ich halte das TSG für nicht notwendig, und denke, man müsste es abschaffen. Den Schutz von Menschen, die gendernonkonform sind, kann man auch anders herstellen als durch ein Gesetz, das zur Verwirrung aller den Personenstandswechsel erlaubt. Wenn man einen Personenstandswechsel kategorisch ausschließt, muss man auch nicht die nicht zu beantwortende Frage lösen, ab wann ein geschlechtswechselwilliger Mensch denn genug dem anderen Geschlecht ähnelt, um das Recht zu besitzen, das andere Geschlecht sein zu dürfen.

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Vielen Dank für diese Klarstellung, liebe Eva!

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Sep 28, 2022Liked by Stefanie Bode

Interessante und ausführliche Kritik. Vielen Dank! Ich finde die Debatte über die Widersprüche zwischen Patriarchats/Matrifokalitätsforschung / Verhaltensbiologie / menschl. Frühgeschichte und (lesbischem) Radikalfeminismus sehr interessant, da ich von ersterem in letzteres eingestiegen bin und noch nach Verbindungen suche. Ich habe teils das Gefühl, dass der Diskurs bewusst vermieden wird. Dabei könnten daraus sehr interessante Erkenntnisse entstehen, die eben nicht in einen platten Biologismus verfallen und zu oberflächlich in den Ergebnissen werden. Tatsächlich glaube ich, dass sich daraus sogar sehr fruchtbare Impulse entwickeln lassen. Daher finde ich es sehr gut, dass Du eine Debatte anregst.

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Sep 28, 2022Liked by Stefanie Bode

Muss noch ergänzen, dass eben die Erkenntnisse über die Matrifokalität vor allem für Frauen, die Mütter sind und obendrein alleinerziehend werden, sehr wichtig sind, weil sie den Vatermythos und die Vaterideologie zerlegen, mit denen Mütter und Kinder vor Familiengerichten sehr gequält werden. Ich würde bspw. über Female Choice und Sexualität heute auch wieder anders schreiben, als noch vor ein bis zwei Jahren. Da ist wirklich noch viel zu tun.

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Ja, das kann ich mir vorstellen. Danke für diese Erläuterung.

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genau das hat mir auch gefehlt! es schein mir immer wieder so, dass es da auch darum geht, dass radikalfeministinnen sich wenig mit müttern und der lebensrealität von müttern in ihrer analyse auseinandersetzen. mütter kommen zu kurz. in sämtlichen debatten. aber muttersein gehört zum frausein dazu. nicht zwangsweise, aber es prägt doch die lebensrealität jeder frau in gewisser form. einer der gründe warum mütter zu kurz kommen ist schlicht der zeitmangel und die chronische erschöpfung. es wäre schön, wenn es da mehr solitdarität aus den reihen der nichtmütter geben würde.

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Ich verstehe deinen Kommentar nicht ganz. Meinst du, die Position der Mütter hat dir in Eva Engelkens Buch gefehlt oder in meiner Rezension?

Ich würde mich schon als solidarisch Müttern gegenüber bezeichnen. Beruflich und privat. Im Übrigen kämpfe ich auch ohne Mutter zu sein gegen den Vatermythos und die Vaterideologie an, die auch auf mein Leben Auswirkungen hatten und haben.

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ja, es fällt auf, dass mütter häufig nicht teil der debatte sind. wie deine eigene position zu müttern im allgemeinen ist, kann ich nicht beurteilen. auch bei eva nicht. mein kommentar bezieht sich auf meine eigenen beobachtungen, was ich bisher in der radikal feministischen analyse aufgenommen habe und dem inhalt deines textes bzw. dem was du darin widergibst und reflektierst. ich habe evas buch nicht gelesen.

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ja, was ich noch vergas, mir ist auch aufgefallen, dass die lesbische position auch wenig vorkommt (in beiden büchern?). ist das zufall? geht es ihnen ähnlich wie den müttern?

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Danke für die Rückmeldung, liebe Rona!

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